Umbau Range Rover Classic

05.08.2010 11:43

Walter Schneider von der Zeitschrift Off Road will sein Rallye Range Rover konkurenzfähiger machen. Hierzu bedarf es der Hilfe der Offroad Schmiede Offroad-Extrem.


High Performance Fahrwerk für einen Range Rover Classic, natürlich mit FOX-Racingshocks und Eibach Ferdern.

Der Range Rover Classic ist eine sehr beliebte Basis als Rally- und Trophyauto. Unser Ziel ist es, ein Fahrwerk zu entwickeln, dass die Performance des Autos wesentlich erhöht, um erfolgreich an Veranstaltungen wie z.B. der Baja Saxonia, der GORM Serie, MT-Serie und Wüstenralley, teilzunehmen.
Wir versuchen ein Fahrwerk, mit maximal 35cm Federweg, in das Auto einzubauen ohne Änderungen an den serienmässigen Achslenkern und Kardanwellen vorzunehmen. Die Fahrhöhe soll nur ca. 2-4cm über dem Serienniveau liegen um einen tiefen Schwerpunkt beizubehalten.

Der Umbau ist fertiggestellt, hier der Bereicht aus der Off Road:

Schneider Range Rover mit Fox Shocks - Bericht aus der Off Road - 1

Schneider Range Rover mit Fox Shocks - Bericht aus der Off Road - 2

MT-Rallye Bericht aus der Off Road

Von außen siehst du nahezu nichts! Ehrlich gesagt bin ich ziemlich enttäuscht. Hat mir OFF ROAD-Marketing-Mann Schneider doch mit einem radikalen Fahrwerksumbau wochenlang den Mund wässerig gemacht. Seine selbstgestrickte Doppeldämpfer-Lösung mit OME-Federn und -Dämpfern war im Vergleich zum Range-Serienfahrwerk zwar schon eine Verbesserung um mehrere 100 Prozent, dennoch wollte Schneider mehr, zuerst sollten es nur ein paar Bump-Stops sein. Nach einem ersten Treffen mit Ralf Berlit - Inhaber und Kopf von Offroad-Eextrem - war aber klar: Nur eine „große Lösung" kommt in Frage. Ergebnis: Die Kiste sieht genau so aus, wie ich sie vor Monaten bereits gesehen habe. Eine „Schneider-Fahrt" im wahrsten Sinne des Wortes! Doch stopp! Das tapfere Schneiderlein reift flugs zum Drehschalter der Hebebühne. Der Range erhebt sich in die Luft, die Reifen kleben stoisch am Boden, wie geht das? Liefert uns Schneider hier den Beweis, dass sieben auf einen Streich kein Problem darstellen? Handelt es sich um eine optische Täuschung oder einen handfesten Betrug? Nichts dergleichen. Wir befinden uns im thüringischen Floh Seligenthal in der Werkstatt von Berlit, der seit kurzer Zeit offizieller deutscher Fox-lmporteur ist. Ralf grinst verschmitzt, dem tapferen Schneiderlein steht der Stolz ins Gesicht geschrieben, die Kinnladen von Fotograf und Redakteur fallen ins Bodenlose: Von wegen Serie, hier ist alles neu!

35 ZENTIMETER SIND EIN WORT!
Richtig gelesen, 35 Zentimeter -350 Millimeter! - Federweg liefert das monströse Fox-Doppeldämpfer-Fahrwerk. Im Vergleich: Die Dämpfer eines konventionellen Höherlegungsfahrwerkes bieten gerade um die 20 Zentimeter. Wie geht das? Der Fahrzeugrahmen wird gewissermaßen „entkernt", all das, worüber sich die Rover-Ingenieure in den frühen 80ern Gedanken gemacht haben, wird mit der Flex entfernt. Dämpferaufnahmen und Federteller werden von Rahmen und Achsen geschnitten. Hält man die beiden gigantischen Dämpfer in die Radhäuser, ist jedoch sofort klar, dass der geschaffene Platz bei weitem nicht ausreicht, weder um die Dämpfer noch um die mächtigen Dome aufzunehmen, die zur Montage der Fox-Dämpfer nötig sind. „Wir haben uns kurzerhand entschlossen, komplett neue Innenkotflügel zu bauen", sagt Berlit. Auch die serienmäßigen Achsanschläge werden „neutralisiert", stattdessen kommen sogenannte Bump-Stops zum Einsatz. Diese stickstoffbefüllten Achsanschläge sorgen zukünftig dafür, dass das Ende des kompletten Einfederweges (190 Millimeter) weich begrenzt wird und es zu keinerlei Berührungen zwischen Achse und Rahmen kommt. Der Vorteil im Vergleich zur Serienkonstruktion besteht darin, dass die Bump-Stops einstellbar sind (über den Stickstoff-Druck). Berlit verbaut wie bereits erwähnt ein Doppeldämpferfahrwerk, bestehend aus einem 2-zoll-Coil-Over-Dämpfer in Kombination mit Eibach-Federn und einem Fox-Pig-gyback-Dämpfer mit zwei externen Bypässen. Die mächtigen Dome, die die Federkomponenten zukünftig beherbergen sollen, kommen ebenfalls aus thüringischer Fertigung, und jetzt? Reinsetzen, anschnallsn und Vollgas!

IM SIEBTEN HIMMEL
Schneider ist aufgeregt, die Hände schwitzen, der Mann ringt um Fassung. Der alte 3,9er-Serien-V8 des Range erwacht zum Leben. „Sollte das Fahrwerk wirklich meine Erwartungen erfüllen, werde ich ein 5,3er-Vortec-Triebwerk inklusive 5-Gang-Schaltgetriebe einbauen." Hallo Herr Schneider, die Kiste hat sich noch keinen Meter bewegt und du träumst schon wieder vom nächsten Groschen-Grab! Zuerst geht's vorsichtig über eine rutschige Wiese bergab. Zaghafte Gasstöße, alles wie immer. Das tapfere Schneiderlein erhöht die Schlagzahl, erste Driftversuche, danach kernige Bodenwellen - nichts rüirt sich, die Kiste läuft wie auf Schienen. Tempo 90 am Tacho, wir fiegen direkt auf eine Bodenwelle zu, Schneider gibt dem Range die Sporen. „Jetzt oder nie!" Die Vorderachse taucht weg, wir erwarten eine fürchterliche Detonation - NICHTS! Die Monster-Dämpfer scheinen den Einschlag geradezu zu fressen. Auch als das Heck die Querrinne passiert: einfach NICHTS! Schneiders Grinsen steigt ins Unermess-liche, ich sitze sprachlos auf dem Beifahrerplatz. Bei leicht modifizierten Offroadern wäre nach diesem „Einschlag" erfahrungsgemäß von der Vorderachse nicht mehr viel übrig. Im Cockpit ist kaum etwas zu spüren.

VÖLLIG SCHWERELOS
im dritten Gang - Anschlag -geht's den Berg hinauf. Schneider will es wissen, hält den ersten versuch immer noch für verfrühte Vorschusslorbeeren und kracht Vollgas in den Hang, vorn nehmen 350 Millimeter Federweg ihre Arbeit auf, werden komprimiert, eliminieren den heftigen Einschlag in die fast senkrechte wand, der knapp 2 Tonnen schwere Range schiebt über die Kante - schwerelos. Jetzt federn die Dämpfer aus, 160 Millimeter Ausfederweg stehen zur Verfügung, dann wird durch Achsfangbänder begrenzt Wie eine Feder setzt der Range zur Landung an - ladies an gent-lemen, fasten your seatbelts. Kein Durchschlagen, nur ein leichter Ruck, schon setzt der Rallye-Jum-bo zur weichesten Landung an, die wir je erleben durften.

SIEBEN AUF EINEN STREICH
Schneider grinst unaufhörlich, ringt um Worte und kann sein neues Glück kaum fassen. Ralf Berlit hingegen bleibt cool. „Wir haben Walters Fahrwerk genau an seine Bedürfnisse angepasst - schnelle Passagen im Sand und auf Pisten. Zukünftig setzt das Triebwerk die Grenzen." Das tapfere Schneiderlein hat seinen Entschluss bereits manifestiert: Der Ami-V8 muss her! Ohne Wenn und Aber.


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